Mit einer jährlichen Inzidenz von fast 550.000 (weltweit) ist Blasenkrebs die sechsthäufigste Krebsart bei Männern und die siebzehnthäufigste bei Frauen.1 Bei der nicht muskelinvasiven (oberflächlichen) Form der Erkrankung ist die intravesikale Instillation eine wirksame Methode zur Rezidivreduktion; die beiden am häufigsten verwendeten Medikamente sind BCG (Bacillus Calmette-Guérin) und Mitomycin.2,3 Gemcitabin und Valrubicin werden seltener verwendet: Ersteres ist weniger wirksam, verursacht aber weniger Nebenwirkungen; das zweite Medikament kann angewendet werden, wenn der Patient nicht auf BCG angesprochen hat. Die Therapie dauert in der Regel sechs Wochen (eine Instillation pro Woche), die Erhaltungstherapie danach kann je nach pathologischem Stadium 1-2 Jahre dauern (mit weniger häufigen Instillationen). Einige Experten gehen davon aus, dass eine einzige Instillation nach transurethraler Resektion der Blase dazu beitragen könnte, die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs zu verringern.4
Theoretisch wäre es vorteilhaft, die lokale Chemotherapie mit dem UroDapter® durchzuführen, da das Medikament auch die Harnröhre beeinflussen würde, wo es zur Neoimplantation von Tumorzellen kommen könnte. Zur Bescheinigung dieser Indikation sind weitere klinische Studien erforderlich.
In der Praxis gibt es bei männlichen Patienten ein Problem, auf das hingewiesen werden muss. Bei einem hohen Druck in der Harnröhre kann das Medikament in den Samenstrang gelangen und auch die Keimdrüsen erreichen. Um die Risiken und die genaue Wirkung der Chemotherapeutika auf die Keimdrüsen abschätzen zu können, sind weitere Forschungsarbeiten erforderlich. Andererseits kann UroDapter® bei Frauen eingesetzt werden: aufgrund ihrer unterschiedlichen Anatomie sollen sich keine ähnlichen Probleme ergeben.